Mittel- und Großsäuger



Mittel- und Großsäuger besitzen teilweise sehr große Raumansprüche. Genaue flächenbezogene Aussagen über Bestandsdichten der meisten Säugetierarten sind generell nur unter sehr großem Aufwand möglich. Dementsprechend erfolgt v. a. in Bereichen der Eingriffsplanung häufig nur eine qualitative Erfassung. Das heißt, es wird lediglich ein entsprechendes Artenspektrum ohne Häufigkeitsangaben ausgewiesen.

Groß- und Mittelsäuger können dabei direkt über Sichtungen oder indirekt über Trittsiegel, Losung, Fraßreste, Fell- oder Totfunde, etc. festgestellt werden. Darüber hinaus sollten auch aktuelle Jagdstrecken aus dem betreffenden Raum ausgewertet werden und Konsultationen der örtlichen Jagdausübenden bzw. Förster erfolgen. Bei bestimmten Fragestellungen - z. B. Abschätzung eines zukünftigen Kollisionsrisikos bei dem Aus- oder Neubau einer Straße - sind auch Nachfragen bei der entsprechenden Straßenmeisterei sinnvoll, um Informationen über bereits bestehende stark frequentierte Wildwechsel zu erhalten.

Für genauere Abschätzungen können darüber hinaus ggf. auch Fallenfänge (z. B. Marderartige), nächtliche "Scheinwerfer-Taxation" (z. B. Hasen) oder Telemetrie bei Fragen des Raumnutzungsverhaltens eingesetzt werden.

Besondere Relevanz hat die Erfassung der Arten des Anhangs II der FFH-Richtlinie - Biber (Castor fiber) und Fischotter (Lutra lutra): Vorkommen beider Arten werden dabei in Einklang mit international standardisierten Nachweismethoden v. a. indirekt festgestellt. Dies kann über Trittsiegel, Fraßspuren, Losung, Totfunde oder andere spezifische Anzeichen (z. B. "Rutschen") geschehen.



Aktualisierung: 19.07.2008